Alte Kolonnaden, Bad Nauheim
Das noch erhaltene Fragment der ehemaligen Kolonnadenbebauung von Architekt Wilhelm Jost bildete in der Vergangenheit an der unteren Parkstraße das Eingangstor zum Kurpark und den Tennisplätzen.
Erbaut zu Beginn des letzten Jahrhunderts steht es unter Denkmalschutz. die übrigen Teile fielen in den vergangenen 50er Jahren dem Modernisierungswunsch der Zeit zum Opfer und wurden 1999 bis 2000 wieder durch eine neue Kolonnadenbebauung ergänzt.
Die Bad Nauheimer Wohnungsbaugesellschaft als Eigentümerin der Anlage wollte zur Landesgartenschau 2010
1. ...-den Anstrich der Originalbauten erneuern
Grundlage hierfür bildet die restauratorische Befunduntersuchung des Gutachters Stefan Born.
Die Gebäude sollten entsprechend des Ergebnisses dieser Untersuchung und in Absprache mit der Denkmalpflege im ehemaligen monochromen Ocker-Originalton angelegt werden.
Das heißt, es wurden alle Wand- und Deckenflächen einheitlich gestrichen. Bei der Begutachtung wurde festgestellt, dass die Kassettierung der Deckenunterseiten der Wandelgänge ebenfalls einfarbig waren. Dies gilt auch für die Dachüberstände, die größtenteils verputzt waren. Die zu streichenden Wandflächen befinden sich hauptsächlich an den West + Ostseiten der Gebäude, sowie im Norden auf der Kurparkseite.
Die Außenwände der Süd-, Ost- und Westseite unter den Wandelgängen bestehen aus Schaufensteranlagen, diese bleiben von der Sanierung unberührt, ebenso wie die vorhandenen achteckigen Stützen aus Beton-Werkstein.
2. ...-das Tor zum Hinterhof auf der Ostseite neben dem Weg zum Kurpark erhöhen
Der als störend und unschön zu bezeichnende Anblick der Hinterhofsituation mit Entlüftungsrohren von Kühlräumen und sonstigen Dachaufbauten sollte bis zur Landesgartenschau hinter einer Torerhöhung für Parkbesucher optisch weitestgehend verschwinden.
Hierzu wurde die vorhandene Stahlunterkonstruktion der Toranlage nach oben verlängert und eine Verkleidung aus Trespa-Platten vorgenommen, Farbton mittelgrau in Abstimmung. Die vorhandene Briefkastenanlage blieb bestehen.
Alle Arbeiten wurden mit der Denkmalpflege vor Beginn nochmals vor Ort durchgesprochen und die entgültige Entscheidung mit entsprechenden Farbmustern unterstützt.